Vertikutieren in sechs Schritten

Ein gesunder und schöner Rasen ist keine Selbstverständlichkeit. Erst mit der richtigen Rasenpflege erhält man ein wirklich dichtes und saftiges Grün. Von elementarer Bedeutung ist dabei, dass die Graswurzeln optimal mit Licht, Wasser und Nährstoffen versorgt werden können. Sichergestellt wird dies beim Vertikutieren, das im Wesentlichen aus sechs Schritten besteht.

Im Frühjahr, wenn es wärmer wird und der Boden nicht mehr gefroren ist, ist der optimale Zeitpunkt, um dem Rasen einen guten Start in die Rasensaison zu ermöglichen. Vertikutierer sind dabei ein hilfreiches Werkzeug, das die Grasnarbe von Rasenfilz befreit und damit die Versorgung der Graswurzeln mit Wasser und Nährstoffen verbessert. Mit Vor- und Nachbereitung ergeben sich für das Vertikutieren sechs Schritte.

Schritt 1: Bestandsaufnahme

Am Anfang jeder Gartenarbeit steht zunächst die Bestandsaufnahme. Wie ist der allgemeine Zustand? Gibt es vereinzelte Problemstellen oder ist der Zustand überall gleich? Beim Vertikutieren sollte zunächst überprüft werden, wie viel Rasenfilz sich gebildet hat und ob dieser überall auf dem Rasen gleichmäßig verteilt ist. Dafür zieht man am besten einen Grubber locken über die Grasnarbe.

Anhand der Menge an Mährückständen und Moospolstern, die an den Zinken zurückbleiben, kann man erkennen, wie nötig der Rasen das Vertikutieren hat und welche Schnitt-Tiefe dabei empfehlenswert ist. Diesen Vorgang wiederholt man je nach Größe der Rasenfläche am besten zwei bis drei Mal an verschiedenen Stellen, damit man einen flächendeckenden Eindruck bekommt. Auch übermäßig sprießendes Unkraut kann ein Hinweis sein, dass man den Rasen vertikutieren sollte.

Schritt 2: Vorbereitung

Nach den Strapazen des Winters mit Schneefall und gefrorenem Boden benötigen die Grashalme zunächst erste Kraftreserven, damit Sie das Vertikutieren gut überstehen können. Dafür sollte man dem Rasen etwa zwei Wochen vor dem geplanten Vertikutieren die Startdüngung der Saison gönnen.

Um bestmögliche Ergebnisse erzielen zu können, sollten Sie zudem darauf achten, dass der Rasen nicht zu hoch ist. Etwa eine Woche vor dem Vertikutieren sollten Sie den Rasen mähen – am besten bequem und komfortabel mit einem Aufsitzmäher – und die Grashalme dabei auf eine Höhe von zwei bis vier Zentimetern bringen. Mit kurzem Rasen kann der Vertikutierer optimal arbeiten und muss sich nicht zusätzlich zum Rasenfilz auch noch durch hohes Gras arbeiten.

Schritt 3: Vertikutieren

Je nachdem, wie viel Rasenfilz man bei der Bestandsaufnahme festgestellt hat, sollte man am Vertikutierer die Schnitt-Tiefe einstellen. Im Normalfall liegt der ideale Wert bei zwei bis vier Millimeter. Je tiefer man dabei die Grasnarbe anschneidet, desto größer ist auch die Gefahr, dass man die Graswurzeln beschädigt.

Noch schlimmer wäre lediglich, wenn die Graswurzel komplett ausgerissen wird. Das kann passieren, wenn man bei zu weichem, feuchtem Boden vertikutiert. Auch sollte man darauf achten, dass man keine Stelle versehentlich doppelt vertikutiert. Am einfachsten geht das, indem man immer in geraden Linien arbeitet und den Vertikutierer nicht kreuz und quer durch den Garten bewegt.

Nach getaner Arbeit sollte man den Rasenfilz dann natürlich auch entfernen, damit der Rasen auch wirklich wieder atmen und gedeihen kann. Je nach Zusammensetzung kann man das Vertikutiergut auf dem Kompost deponieren oder auch über den Biomüll entsorgen. Enthält der Rasenfilz jedoch Wurzelunkraut, sollte man ihn besser entsorgen oder bei Bedarf auch zu Jauche weiterverarbeiten.

Schritt 4 (optional): Düngen & Wässern

Auch wenn das Vertikutieren dem Rasen langfristig hilft: Kurzfristig ist es eine Belastung für ihn. Der Vertikutierer schneidet mit seinen Klingen die Grasnarbe an, sodass der Rasen anschließend zunächst sehr mitgenommen aussieht. Wenn man diesen Zustand schnell beheben will, sollte man den Rasen jetzt wieder beim Wachstum unterstützen. Regelmäßiges Bewässern und eine Düngung helfen ihm, um sich schnellstmöglich zu regenerieren.

Schritt 5: Beobachten

Ist der Vertikutierer gerade erst mit der Arbeit fertig, bietet sich zunächst kein schönes Bild: Der Rasen ist mitgenommen, wirkt kraftlos und ermattet. Davon sollte man sich nicht täuschen lassen: Ohne den Rasenfilz wird der Rasen besser mit Nährstoffen versorgt und belüftet, sodass man in den folgenden drei bis vier Wochen mit Freude beobachten kann, wie sich der Rasen immer besser entwickelt und schließlich zu einem satten und dichten Grün heranwächst. Nach Möglichkeit sollte man den Rasen dabei auch nicht allzu sehr belasten und höchstens für Pflegearbeiten wie die Bewässerung betreten.

Schritt 6 (optional): Rasen nachsähen

Wenn man den Rasen zuvor länger nicht vertikutiert hatte, kann es sein, dass der Rasen an einigen Stellen aufgrund langanhaltender Unterversorgung komplett abgestorben ist und sich nicht regeneriert. Hier bleiben nach der Arbeit mit dem Vertikutierer hässliche braune Stellen zurück. Diese lassen sich leicht beheben, indem man etwas neuen Rasen einsät, damit man letztlich wieder ein flächendeckendes Grün erhält. Im Idealfall wartet man damit jedoch bis Ende April oder Anfang Mai, wenn die höheren Temperaturen die Keimung im Boden begünstigen.

Da das Vertikutieren ein regelmäßiger Arbeitsschritt ist, der ein- bis zweimal pro Jahr anfällt, ist die Anschaffung eines robusten und qualitativ hochwertigen Geräts empfehlenswert. Der ERCO V-480 mit Stahlblechgehäuse ist dafür ein hervorragendes Beispiel.

Beim Vertikutieren kann man gewissermaßen von einem notwendigen Übel sprechen. Kurzfristig ist es zwar eine Belastung für den Rasen, langfristig schafft man damit aber optimale Voraussetzungen, um mit weiteren Schritten der Rasenpflege genau den Rasen zu erhalten, den man sich immer gewünscht hat.

Vertikutieren mit dem ECHOTRAK